Hand-Lettering: Mein Material

Juhu ihr lieben,

nachdem ich in meinen Winterurlaub einige meine handgeletterten Werke auf Instagram gezeigt habe, wurde ich mich Anfragen überhäuft, "Welche Stifte hast du?, "Was ist das für ein Papier", "Wo bekommt ich das her?".... Letzte Woche habe ich euch ja von meinem "ersten Mal" Brush-Lettering mit dem Brush-Lettering Guide von Frau Hölle erzählt. Nun möchte ich euch kurz mein "Werkzeug" dazu vorstellen:


Als ich alle meine Materialien für die Fotos zusammengesucht habe ist mir erst mal aufgefallen, wie viel ich eigentlich schon habe. Um ehrlich zu sein schäme ich mich beinahe ein wenig...

Naja, was soll ich sagen? Ich hatte eigentlich nur zwei Wochen Winterurlaub und da war ich 3x bei Amazon und 1x bei Boesner shoppen (Ohh man, wart ihr schon einmal beim Boesner shoppen? Das ist ja der WAHNSINN was es dort alles gibt!!!). Des Weiteren war in diesen zwei Wochen nicht nur Weihnachten sondern auch mein Geburtstag. So kam einiges an Material auch durch Geschenke  zusammen...


I. Gesamtüberblick zu den verschiedenen Stiften:
  • Viele Infos zu den Materialien beim Hand Lettering / Brush Lettering bekommt ihr bei Frau Hölle
  • Aber ich finde auch die Vorstellung verschiedener BrushPens von Farbcafe.de super, da man sich hier auch Videos zu den einzenen Stiften anschauen kann. Weiter wird für jeden Stift das passende Papier vorgestellt. Auch ich habe mich am Anfang dort eingelesen. 
Ich empfehle euch also diese zwei Seiten, um einen Gesamtüberblick der gängigen Stifte zu bekommen.


II. Meine Anfängererfahungen zu ein paar gängigen Stiftarten:
Auch, oder gerade weil ich kein Profi in diesem Bereich bin, möchte ich euch meine Anfängererfahrungen zu einigen der Materialien mitteilen. Denn nicht jeder Stift eignet sich (meiner Meinung nach) für blutige Anfänger und wenn man mit den falschen Stiften loslegt, verliert man evtl. schnell die Lust am handlettern...

Meine Stifte

II. a. Meine Stifte:
Info: Mit einem Klick auf die Links gelangt ihr zu den jeweiligen Materialien, welche ich meist über Amazon gekauft habe.


Tombow ES-BS mit weicher Spitze, Schwarz: Mit diesem Stift schreibe ich wirklich sehr sehr gerne. Er ist aboslut anfängergeeignet! Er ist mir in meiner zweiwöchigen Testphase nicht ausgefranzt und er hat durch die Metaleinfassung der Spitze eine relativ feste Pinselspitze. Mit etwas festeren Pinselspitzen ist es für Anfänger generell einfacher zu schreiben. Feine und breite Linien sind mit nur leichtem Druckunterschied zu erreichen. Leider lassen sich damit aber auch nicht ganz so dicke Striche/Buchstaben erziehlen, als beispielsweise mit einem Tombow Dual Brush Pen. Von meinen Pinselstiften auf dem obigen Bild hat dieser Stift die kleinste Spitze, was eine deutlich kleinere Schrift ermöglicht, als beispielsweise mit einem Tombow Dual Brush Pen. Ich verwende ihn am Liebsten für das Schreiben von Postkarten (DIN A6).

Micron Stärke 01, 03 und 05, Schwarz: Diese Stifte habe ich noch von meiner Zantangle-Phase. Sie sind von der Spitze her eigentlich wie die kostengünstigeren Fineliner. Nur die Farbe ist meiner Meinung nach etwas intensiver. Die Stifte haben keine Pinselspitze sondern eine feste, punktuelle, in metall eingefasste Spitze. Man verwendet sie für dünne Linien, wie zum Beispiel beim Zeichnen von Bannern, Schnörkeln und Ornamenten. Hätte ich diese Stifte nicht schon gehabt, hätte ich sie mir vermutlich fürs Hand-Lettering auch nicht gekauft. Einfache Fineliner tun es (zumindest für den Anfänger) genau so...

Tombow Dual Brush, Farben 346, N15, 757, N35, 946: Diese Stifte haben auf der einen Seite eine große Pinselspitze, welche sich meiner Meinung nach perfekt für große Wörter auf  DIN A5 und DIN A4 Blättern eignet. Auf der anderen Seite haben die Stifte eine feste Filzstiftspitze zum Schreiben von dünneren punktuellen Schriften. Die Pinselspitze ist um einiges flexibler als die des Tombow ES-BS oder der Edding Brushpens. Deshalb ist es für mich als Anfänger auch sehr schwer mit diesen Stiften schöne Wörter zu schreiben... Des Weiteren ist die Pinselspitze SEHR empflindlich! Meiner Meinung nach viel zu empflindlich für einen Anfänger... Sie mögen ausschließlich ganz ganz glattes Papier und einen Schreibwinkel von 45°. Trotz dessen, dass ich die von Frau Hölle empfohlenen Tipps zum Schreiben mit Tombows angewand habe, habe ich meinen ersten Tombow schon nach 2 Tagen ruiniert... die Spitze ist total ausgefranzt. Schöne Brushletters kann man damit leider nicht mehr schreiben. Keine Ahnung was ich falsch gemacht habe... Aber aus genau diesem Grund sind das (leider) keine Stifte für Anfänger! Dennoch hat der Tombow Dual Brush mit Abstand die größte Farbauswahl. Egal ob Pastelfarben, Neonfarben oder Nudetöne. Hier gibts es wirklich alles! Die Farben wirken auch wie Aquarellfarben. Bei viel Druck ist die Farbe etwas dunkler. Damit lassen sich wunderschöne Effekte erziehlen. Für mich heißt es deshalb: Üben üben üben! Denn ich werde wohl auch in Zukunft nicht um diese tolle Farbauswahl herumkommen. 

Gelroller Uni Ball, bronze: Diese Gelroller sind perfekt um zum Schluss noch ein paar Highlights in der Schrift zu setzen, z.B. Lichteffekte, Schimmer oder Schatten. Ich hatte diesen bronzefarbigen Gelroller schon zu Hause. Als nächstes möchte ich mir aber unbedingt noch einen weißen Gelroller anschaffen. Die Gelroller sind absolut unempflindlich und deshalb auch anfängergeeignet.

Pentel Water Brush Wasserpinsel: Garantiert kein Werkzeug für Anfänger, denn die Pinselspitze ist sehr flexibel. Ich hatte diesen Wasserpinsel jedoch schon zu Hause, weil ich vor einigen Jahren damit Zeichnungen von mir Coloriert habe... Profis füllen zum Teil flüssige Ink-Farben oder Tinte anstatt Wasser in den Pinsel. Ich habe mich in den zwei Wochen zwar schon einmal darin versucht, das Ergebnis war aber eher zum Heulen. Bisher fülle ich meinen Wasserpinsel immer mit Wasser und nehme dann etwas Farbe von meinen Aquarellstiften (von Farber-Castell) oder von meinem kleinen Aquarellkasten (von Schmincke) auf. Ich habe aber auch schon wunderschöne Instagram Videos gesehen, wo mit dem Water Brush golden schimmernde Künstlerfarbe auf schwarzes Papier aufgetragen wird. Für Schriften mit dem Wasserpinsel sollte man auf jeden Fall einen Aquarellblock verwenden, ansonsten wellt sich das Papier viel zu stark. Das sieht sooo genial aus... Trotz des bisherigen Misserfolgs möchte ich weiter üben, da ich den Verlauf von Aquarellfarben einfach LIEBE!

Edding Brush Pens "1340": Diese Stifte sind meiner Meinung nach die Besten Anfängerstifte fürs Brush Lettering. Sie sind vergleichsweise günstig, haben eine festere Pinselspitze als die Tombow Dual Brush Pens und sind bei weiten auch nicht so empflindlich als die Dual Brush Pens. Aktuell schreibe ich mit diesen Stiften am Liebsten. Die Pinselspitze eignet sich meiner Meinung nach wunderbar für doe  DIN A5 Blätter in meinem Skizzenbuch.

Achso, und dann habe ich noch von einem Workshop bei der Kreativmesse in Stuttgart Feder und Tinte mit nach Hause gebracht (siehe dieser BlogPost). Das Schreiben mit Feder und Tinte ist aber eine Kunst für sich mit der Bezeichnung Kalligrafie und zum größten Teil ganz anders als das Brush-Lettering oder Hand-Lettering. Von meinen ersten Anfängererfahrungen zum Thema Feder und Tine werde ich euch in ein paar Wochen berichten.


II. b. Mein Papier:

Damit die empfindlichen Tombow Dual Brush Pens nicht ausfranzen, verwende ich gepunktetes Papier von Rhodia:
Das Papier ist nicht all zu dick, so kann man als Anfänger prima ein Papier mit den Grundlinien hinter das Blatt legen. Manchmal schreibe ich auch ein Wort testweise auf ein Schmierpapier vor, positioniere dann das vorgeschriebene Wort in mein Layout hinter dem Originalpapier und kann es dann ganz einfach im Original abpausen. Anfängerschummeleien eben :)


So, vielleicht konnte ich den ein oder anderen ja ein wenig inspirieren oder weiterhelfen.

Ich wünsche euch noch eine kreative Woche,
liebe Grüße aus dem Kunstatelier,
eure Steffi
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