Zu Besuch bei Enie van de Maiklokjes 1. Teil

Hallöchen ihr Lieben,

heute kann ich euch (endlich) von meinem Besuch bei Enie van de Maiklokjes erzählen. Bis jetzt durfte ich euch davon nichts erzählen, was für ein Plappermaul wie mich wirklich nicht einfach war.

Steffi von "Kreativ oder Primitiv?" zu Besuch bei Enie van de Maiklokjes

Alles begann mit einer E-Mail Ende Februar. Darin fragte mich die DEF-Madia GmbH ob ich mir vorstellen könnte mit Enie zusammen in der Sendung Handmade mit Enie etwas zu nähen. Um ehrlich zu sein musste ich die Mail mehrmals lesen, um es wirklich zu glauben. Ich, mit Enie, im Fernsehen, etwas nähen?!? Was ist denn das für eine Frage? Klar konnte ich mir das vorstellen. Aber bin ich überhaupt Fernsehtauglich? Bisher habe ich Fotos von mir auf meinem Blog so gering wie möglich gehalten um mein Bloggerleben vom "Real-Life" zu trennen. Irgendwie hab ich mich dadurch immer sicherer gefühlt. Durch solch einen Fernsehauftritt verschmelzen diese zwei Seiten von mir. Des Weiteren habe ich bisher vermieden Videotutorials zu drehen, weil ich meine eigene Stimme nicht leiden kann. Und jetzt soll ich gleich ins Fernsehen?!? Das sieht ja jeder.... Nachdem mich meine bessere Hälfte jedoch etwas beruhigt hat, habe ich dann voller Zuversicht zugesagt.


So kam es, dass ich die jungen Mitarbeiterinnen (welche für die Blogger der Sendung zuständig sind) bei einem Telefoninterview kennenlernte. Bei solch einem Interview wird man mit Fragen konfrontiert, über welche ich mir bisher noch keinerlei Gedanken gemacht habe. Was macht meinen Blog einzigartig? Mit welchem Material arbeite ich am liebsten? Was ist mein liebstes DIY Projekt und welches DIY ist schief gelaufen? Fragen über Fragen, nach dem Telefonat war ich ganz schön platt. Zu meiner besseren Hälfte hab ich dann noch gemeint, dass die mich aufgrund meines schwäbischen Dialekts sowieso nicht nehmen werden. Mich müsste man im Fernsehen wahrscheinlich mit Untertitel übersetzten...

Nach dem Telefoninterview hat man mir dann mitgeteilt, dass zunächst ein paar "Probeaufnahmen" von mir gemacht werden müssen. Daran erkennt man wohl wie ich vor der Kamera wirke. Außerdem wollten sie ein paar genähte Projekte von mir vor der Kamera haben. "Wir würden dann nächste Woche vorbeikommen, wenn dir das recht ist" WAAASSS??? Schon nächste Woche? Die Wohnung sieht aus wie sau, in meinem Stoffregal herrscht das absolute Chaos und meine kleine Nähecke ist alles andere als repräsentativ (jetzt hab ich ja eine neue, hübsche, große Nähecke, naja aber die Dreharbeiten waren alle im Frühjahr mit meinem alten, dunklen Nähreich). Nachdem wir auflegten überkam mich ein kleiner hysterischer Panikanfall.

Ich konnte nachts nicht schlafen und hab mir im Kopf eine riesige To-Do Liste zurechtgelegt:
1. Neue helle repräsentative Wohnung (bevorzugt große Loftwohnung im Industrie-Look mit Dachterrasse) mieten.
2. Einziehen. Die Wohnung alla "Schöner Wohnen" einrichten. Sämtliche Möbel selber bauen/basteln. Gardinen, Tischdecken, Kissen, Bettbezüge usw. selbst nähen.
3. Großes Nähzimmer mit viel Licht, einen Zuschneidetisch in der Mitte und endlos hohen Stoffregalen einrichten. Hierfür natürlich auch Unmengen an Stoff kaufen.
4. Meine bessere Hälfte mit seinen Nerd-Zeug (Magic Karten, Videospiele, Schwert einer bekannten Fernsehserie ect.) in den Keller verbannen
5. Fettabsaugen, Friseur, Maniküre, Nasenkorrektur, Permanent-Makeup usw.
6. "Wie spreche ich Hochdeutsch in drei Tagen" lesen
7. und und und
und das alles bis in 4 Tagen!

Nachdem ich mich am nächsten Tag etwas beruhigt habe wurden die meisten Dinge aus Zeit- und Kostengründen von der To-Do Liste gestrichen. Ich bin nun mal wie ich bin, nicht perfekt!
Meine Nähecke ist klein und dunkel. Meine bessere Hälfte hat im gleichen Raum seine nerdige Zockerecke. Meine Näh- und Bastelutensilien sind aus Platzgründen in der ganzen Wohnung verteilt. Auf dem Kleiderschrank, unterm Bett, im Keller, im Abstellraum, sogar im Schuhregal im Flur findet man bei uns DIY Bastelmaterialien. Meine bessere Hälfte bezeichnet mich gerne als Messie, weil ich alte Jeanshosen, Kaffeeverpackungen, Weinkorken und Kronkorken für diverse zukünftige Recyclingprojekte in meiner ehemaligen Sockenschublade sammle. Ja, ich würde sagen, kreatives Chaos beschreibt unsere Wohnsituation ganz gut.

Für den besagten Probedreh kam dann ein wirklich netter junger Kameramann bei mir vorbei. Wir haben ca. 3 Stunden gebraucht, um meine DIY Projekte abzufilmen, mich beim Nähen zu begleiten und ein kurzes "Vorstellungsinterview" zu drehen. Was soll ich euch sagen, ich war schon bei diesem Probedreh so aufgeregt, dass ich kaum ein Wort rausbekommen habe. Ich habe sogar beim ersten Versuch vergessen wo ich wohne.... In solchen Situationen ärgere ich mich über mich selbst. Weshalb bin ich denn so aufgeregt, es ist doch nur eine Testaufnahme?!? Aber so bin ich halt... Als der Kameramann aus der Tür war wusste ich, das wars mit der "Fernsehkarriere", so jemanden wie mich kann man wirklich nicht vor die Kamera lassen! Doch ich hatte mich getäuscht. Innerhalb von ein paar Tagen erhielt ich eine E-Mail, dass der Sender SIXX zugestimmt hat mich in die Sendung einzuladen. Was für eine Ehre!

So kam es, dass Ende März bei mir zu Hause noch ein Drehtag stattfand. An diesem Tag wurde ich von einem weiteren netten Kameramann und deren Praktikant besucht. Es gab eigentlich drei Szenenbilder. In der ersten Szene habe ich auf unserem Balkon mein Nähutensilo gebastelt (zum Glück hatte ich am Wochenende davor noch unseren Balkon bepflanzt). Die zweite Szene fand in unserem Wohnzimmer statt, bei welchem ich mit dem Laptop gerade an meinem Blog arbeite. Bei der dritten Szene habe ich dann in meiner kleinen Nähecke Stoffe ausgesucht und etwas genäht. Des Weiteren hat der Kameramann noch viele viele Detailaufnahmen von meinen genähten Projekten aufgenommen. Da diese Aufnahmen bei mir zu Hause alle ohne Ton waren, war es im Vergleich zum ersten Testdreh wirklich super einfach. Der Kameramann konnte mir so dezente Hilfestellungen geben: "Jetzt mal bitte in die Kamera lächeln", "Etwas aufrechter sitzen", "Deine Linke Hand ist unvorteilhaft im Bild", usw. Insgesamt waren die Leute vom Fernsehen über 4 Stunden bei mir und haben gedreht. Diese ganzen Aufnahmen werden dann zu einer halben Minute Vorspann zusammengeschnitten. Krass, oder? Mein abschließender Gedanke zu diesem Tag, nachdem das Kamerateam gegangen ist: "Es wird ja wohl eine halbe Minute Filmmaterial dabei gewesen sein, bei welcher ich nicht dämlich aus der Wäsche schaue." Mein abschließender Gedanke zu diesem Tag, nachdem ich die fertige Folge gesehen habe: "Was? So kurz? Und das waren wirklich die besten Aufnahmen?"

Damit ihr einen kleinen Eindruck von dem ganzen Spektakel bekommt, hier ein paar (leider unscharfe) Handybilder zum Drehtag bei mir zu Hause:


In ein paar Tagen berichte ich euch von meinem Tag in Berlin, dem Treffen mit Enie und meinen "Erfahrungen" vor der Kamera.

Ihr habt die Folge mit meinem Tabletkissen und mir verpasst? Kein Problem, hier könnt ihr sie euch anschauen: Handmade mit Enie, Staffel 2 Folge 9, Zu Hause ist es am schönsten

Ich wünsch euch noch einen kreativen Tag,
eure Steffi
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